Venedig - nicht
allein jenes in der seit 1866 italienischen Provinz Veneto ®. Some of the flag-images are by courtesy of Pascal Vagnat
by: FOTW Flags Of The World website at http://fotw.digibel.be/flags/. |
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Gar
zahlreiche Orte
werden 'Venedig' genannt, bzw. erinnern an dieses internationale Weltkulturerbe: Vom längst (Anfangs des
16. Jahrhunderts, durch Missionen europäischer
Eroberer) zerstörten «'Venedig' der Neuen Welt» - dem aztekischen
Mexiko-Tenochtitláns in Amerika
- über die zahlreichen Venedig(s) des ... - etwa Nordens (ursprünglich
wohl Brügge, dann Antwerpen, schließlich Amsterdam , bayrischen und zahlreiche
mehr), unter welchen bekanntlich Amsterdam (und selbst Berlin oder
gleich gar Hamburg) immerhin |
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wesentlich
mehr Brücken, als die ganze Lagune an der Adria - 'dem Kanal von Venedig' –,
aufzuweisen hat. Von den Kleinvenedig(s – etwa Ludwigs des XIV. zu Versailles bei Paris - und selbst Eisdielen,
bis Hotels) unzähliger und ungezählter Orte, ganz zu schweigen, bis
hin zum noch wesentlich älteren unter den vielen sogenannten «Venedigs
des Ostens», jener wohl schon früher
ebenfalls 'auf dem Wasser' erbauten chinesischen Seidenmetropole
Suzhou. |
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Kaum
weniger externe
Seiten des WWW beschäftigen sich mit (dem hier gemeinten) Venedig - besonders
nützlich erscheinen O.G.J.: ·
Piazza San Marco Virtuale (English and Italian) Die ganz hervorragende, klassisch schön
illustrierte ®, vielbesuchte 'Web Site
Of Venice' von Dr.
Claudio Raffael. ·
Venezia Net Das feine englisch- und italienischsprachige 'La Venexiana Atelier' nicht 'nur' mit guten Fotos wesentlicher
Sehenswürdigkeiten. ·
Encyclopaedia Britannica
- Venice ·
Kurze
Chronologie Venedigs (Englisch) ·
Venedig als
Seemacht (Englisch, Italienisch und
Griechisch) ·
Meeting Venice ein
'360°' Informationssführer für Touristen und
Geschäftsreisende (englisch & italienisch) ·
InVenicetoday eine gute
Seite mit interessanten umfassenden Informationen und aktuellen Hinweisen. ·
Eine mehrsprachige aktuelle Hotelsuchmaschine finden Sie auch
unter: www.hotel-venedig.it · Hochzeitsreise des US Mathematikers L. Scott Johnson und seiner Frau Jennifer (1995) durch 'good old' Europa (Englisch). ·
Orient-Express
Trains and Cruises |
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image ã copyright by Dr Claudio Raffael |
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immages
by courtesy of L. Scott Johnson & Venice-Simpleton
Orient Express. |
Und noch wesentlich mehr Musik-, Theaterstücke, Filme, CD's
respektive Bücher beschäftigen ‚sich‘ (mehr oder
weniger) intensiv mit Venedig/der, immerhin seit
1866 italienischen, ‚Stadt‘
auf ‚Pfählen‘ – beeindruckend, bis verwirrend, ‚offen
beweglich‘ im und auf dem Meer gelegen erscheinend / fortwirkend! |
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Serenissima. – von schützenden ‚Mauern‘ aus verbindendem Wasser umgeben |
Nichts, nicht einmal die Arten und Weisen ‚zu deichen‘, sich, bis andere/s, überhaupt ‚zu sichern‘, sind/waren hier ‚natürlich‘ / erwartungsgemäß (ab-, aus-, ein-, weg)schließend. |
Selbsz
geradezu schwimmend |
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· Günter Engler: Venedig. 1978(!). Dessen gute konzeptionelle Ideen so manchem (auch) meiner wesentlichen Gedanken eine schriftliche Form verschafft haben. · Dumont Reiseführer Venedig interaktive (CD-Rom) · Der trotz seiner 'Unvermeidlichkeit' immer zu empfehlende aktuelle Baedeker nicht weniger als der entsprechende Harenberg und Dorling Kindersley's Eyewitnesses Travel Guide, beinahe schon 'multimedial' wohl illustrierter, als deutschsprachiger Club-Reiseführer. · Die sehr empfehlenswerte Ausgabe No. 18 vom Feb./März 2000 der (auch 3w-präsenten, und dort intensiv 'verlinkten') meerorientierten, guten Zeitschrift mare. Und selbst die filmische Umsetzung des Themas 2001 (als Fernsehmitschnitt beim NDR erhältlich) steht dem qualitativ kaum nach. |
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Jedenfalls kann
einen der (im doppelten Sinne) nicht mehr zu ‚übersehende‘ Literatur- und Informationsberg
geradezu erdrücken. - Übrigens beginnt ein profunder, deutschsprachiger
Venedig-Kenner seinen hervorragenden Essay über immerhin |
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Mythen dieser «Schönheit [jedenfalls vorgeblich; O.G.J.] am Rande des Todes» mit beinahe dem selben Thema: |
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«'Ich beneide Sie, daß Sie über Venedig schreiben', sagt der Neuankömmling. 'Sie tun mir leid', sagt der Kenner. Marv McCarthy, eine Kennerin, stößt mit diesen Sätzen zum Kern des Dilemmas vor: Seit dem Aufblühen einer ungeheuer vielschichtigen Venedig-Publizistik im 18. Jahrhundert - höchstens Paris und Rom [sowie vielleicht doch auch Jerusalem selbst; O.G.J.] bringen noch so viele Tonnen Papier auf die literarische Waage - ist nämlich ein Ostinato von Mythen, Metaphern und Klischees, ein Kanon von Bildern, Urteilen und Eindrücken entstanden, von denen sich auch die gescheitesten Köpfe(sic!) nicht völlig lösen können. Über Venedig sei schon „alles gesagt und gedruckt, was man sagen kann“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe bereits 1786 in sein italienisches Tagebuch, aber als er dann doch das Seine über die „Biberrepublik“ veröffentlichte, formulierte er beim Erstdruck der „Italienischen Reise“ 1816 diplomatischer: „Von Venedig ist schon viel erzählt und gedruckt.“ Goethe konnte sich gleichwohl noch unter die „Klassiker“ der venezianischen Reiseberichte reihen, bevor dann die Italiensehnsucht, die besondere Venediggestimmtheit der Romantik und das Eisenbahnzeitalter wahre Publikationsfluten - von der Lyrik bis zur Reiseführerpragmatik - auslösten. Und diese Ströme sind bis heute nicht abgeebbt: „Über Venedig ist so gut wie alles gesagt worden - und das Gegenteil auch", repliziert ironisch der moderne französische Historiker Fernand Braudel Goethes Feststellung. „Man gibt den Kampf auf“, so resigniert auch Mary McCarthy, „und findet sich damit ab, daß das, was man zu sagen oder zu empfinden im Begriff ist, nicht nur bereits von Goethe oder Musset gesagt worden ist, sondern auch jedem Touristen [...] auf der Zunge liegt.“ » [vgl. dazu aber auch etwa den ausführlicher abgedruckten, von Gianni Berengo Gardin illustrierten, Auszug aus Mary McCarthys 1999 neu aufgelegtem Buch „Venedig“ in mare No. 18 S. 76-89; verlinkende Hervorhebungen O.G.J.] Wie immer es sich tatsächlich mit Touristen etwa auf Hochzeitsreise aus den USA und nicht zuletzt beinahe der ganzen übrigen Welt(!) verhalten mag, eindeutig(!) sei: «daß der tausendfache literarische Impuls, zu halbwegs originellen Impressionen vom Weltwunder [UNESCO Weltkulturerbe; O.G.J.] Venedig zu kommen, seit langem mehr oder weniger im Banne des Traditionellen steckenbleibt. Natürlich, Venedig wandelt sich ja in Partien und Nuancen stets auch weiter; neue Aspekte, besonders neue schmerzliche Schäden, das Ausbluten und die weiterhin latente Gefahr totaler Überflutung sind zu bewerten und ins Gesamtbild zu setzen. Am Bestand der überkommenen Metaphern aber ändert das im Grunde wenig: Venedigs Zauber ist seit fast zwei Jahrhunderten dem Tod verschwistert, seine Schönheit dem Untergang. Die Beschwingtheit, die das einzigartige Stadtbild stiftet, hat sich melanchlisch einzufärben, sobald die Nacht heraufzieht, und eine elegische Stimmung ist seit der Romantik, verstärkt seit dem Fin de siède, zum Grundakkord der Venedig-Poesie geworden. „Wer die Schönheit angeschaut mit Augen / Ist dem Tode schon anheimgegeben“, dichtete August Graf von Platen hier, und Richard Wagner; der in Venedig am „Tristan“ arbeitete (und 1883 im Palazzo Vendramin starb), notierte: „Auf der Fahrt den großen Kanal entlang zur Piazzetta melancholischer Eindruck und ernste Stimmung: Größe, Schönheit, Verfall dicht nebeneinander.“ Fast zwangsläufig ist auch die traditionsreiche schwarze Gondel, eines der gängigsten Symbole Venedigs, in den Bannkreis des Moribunden gezogen worden. Goethe hat als Kind mit einem Gondelmodell spielen dürfen, das sein Vater Johann Caspar von seiner Italienreise 1740 mitgebracht hatte - doch in Venedig selbst stellte sich dem Sohn das elegante Gefährt als Metapher auch des Todes dar: ..Diese Gondel vergleich ich der sanft einschaukelnden Wiege, / Und das Kästchen darauf scheint ein geräumiger Sarg...“ Im selben Tenor Platen: „Liebendem Paar dient zum Versteck die venezische Gondel, / Doch beim Leichengepräng dient sie zur Bahre dem Sarg.“ Seither ist solches Gondelgleichnis fest etabliert; bezeichnend, daß einer der eindrucksvollsten Venedig-Spielfilme in der deutschen Fassung „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (1973) betitelt ist, gedreht nach einer Novelle von Daphne du Maurier. Und um zu einem Doppelgipfel der künstlerischen Auseinandersetzung mit Venedig in unserem Jahrhundert zu kommen: Thomas Manns „Der Tod in Venedig“ (1912) und Luchino Viscontis kongeniale Verfilmung der berühmten Erzählung (1970) führen ein trügerisch schönes, ein morbid-brüchiges Venedig vor; tiefste und wirkungsvollste Hiebe in diese Todeskerbe. Wie Thomas Mann haben gerade Literaten der Décadence, darunter Nietzsche, Hofmannsthal, Henri de Régnier und Henry James, diese Morbidezza empfunden, gesucht - und geliebt. Woher das Bild der Totenstadt“? Die Geschichte Venedigs mit [wohl so nicht nur in Europa und in der Art; O.G.J.] unübertroffenen 1000 (wenigstens aber rund 700; O.G.J.) Jahren staatlicher Kontinuität, mit den frappanten Aufschwüngen des kleinen Amphibiums zu einer Weltmacht des Handels und zur Erbin des Kaiserreichs von Byzanz, mit seiner stolzen San-Marco-Identität, dem grandiosen Stadtbild und künstlerischer Blüte - dieses (adels-)republikanische Venedig sollte doch viel mehr als Metapher für Erfolg und Fortüne stehen als für Todgeweihtheit. In der Tat galt das auch über viele Jahrhunderte hin. Besonders die ebenso komplizierte wie wirkungsvolle Balance der venezianischen Verfassung faszinierte die besten Köpfe. Machiavelli sprach von einem „Wunderwerk“, und Venedigs Staatstheoretiker Gasparo Contarini propagierte 1543 nachhaltig die „Weisheit“ dieser Regierungsform: harmonische Synthese aus monarchischen, aristokratischen und demokratischen Elementen. Daß es sich in Wahrheit um eine Oligarchie handelte, stand dem Mythos vom idealen Staat nicht im Wege. Jedoch: seit Venedig im 18. Jahrhundert alle Macht einbüßte und 1797 schließlich wehrlos vor den bonapartistischen Kräften kapitulierte, seit es als politisch nivellierte österreichische und später italienische Stadt verarmte, seit dann zudem ihr Abstieg mit physischem Verfall und immer häufigerem Hochwasser einherging, zersetzte sich das Erfolgsbild. „Früh wurde die Stadt“,so Ernst Bloch, „nachdem sie aus der Macht. ... ausgeschieden war; als eine bunte Abgeschiedene verehrt, früh auch die Nähe des venezianischen Karnevals zur Totenmaske bemerkt, früh auch die Verwandtschaft Venedigs zur Musik, diesem anderen Buntlicht zwischen Tag und Dunkel. So zeigt der Schein der città morta allerdings Realität an; denn die Schönheit hat sich hier am Rande des Todes angesiedelt und trägt, ... seit dem besiegelten Untergang der venezianischen Größe, dessen Farbe.“» Soweit zunächst einmal der sehr lesenswerte Artikel von Reinhard Lebe (DAMALS 4/1996 S. 19f.; Unterstreichungen und andere ex- und interne Hyperlink-Symbole von O.G.J.). |
Italienische Eindrücke 'des Meisters' sind auch bequem bei AOL's Gutenberg Projekt nachzuschauen. Obiges Gemälde 'des Geheimrats' von Johann Friedrich August Tischbein entstand 1787. |
Wie meinte doch gleich wieder der berühmte Herr Geheimrat (im Nachhinein 1816): «Von Venedig ist schon viel erzählt und gedruckt, daß ich mit Beschreibung nicht umständlich sein will, ich sage nur, wie es mir entgegen kömmt.» (Zitiert nach G. Engler 1978, S. 6) - Vielleicht vermag ich mich ja im Folgenden wenigstens ein klein wenig daran zu orientieren? - Und immerhin wird hier im 3W ja wenigstens nicht so 'richtig' gedruckt. |
Sie
alle sind also wohl irgendwie, mit oder ohne uns, im 'Anflug' auf Venedig – respektive in
die alte Adelsrepublik von San
Marco, eben zu La Serenissima (der
Duchlauchtigsten) des
Löwen. |
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Unsere privaten Reisen, etwa im August
1989
Lagune |
Lido |
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Arsenale |
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Lagune |
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sind nur einer von zahlreichen Anlässen, noch- und wiedereinmal über Venedig, und seine nicht nur goldenen Bücher, nachzudenken —, die und deren 'Übersetzungen' schliesslich auch zum Werden dieser insofern etwas 'speziallisierten' Internetseiten beitragen. |
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Das Erstaunen und Nachsinnen über das Paradox, etwa von Masse und Leichtigkeit (gerade dieser Stadt) gehört ebenso dazu wie: |
intensivere Blicke – wenigstens auf, bis unter, Teile der Tora ('Bibel') auch durch 'christliche Augen' ferner |
gar eigentümliche Wechselwirkungen von (Himmel/n,) Meer und Land – vor allem in Verbindung mit den Menschen. Und schließlich immerhin noch so |
ein Traum, oder vielleicht auch noch 'ein' Vorstellungsraum, was es – eben gar die Beziehung/en der Beziehungsreationen - hätte werden können bzw. (doch) sein werden mag?. . . |
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Kommentare und Anregungen sind willkommen (unter webmaster@jahreiss-og.de) |
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