[Längst steht Gemeintes schon
– zumal in literarischen Qualitäten – geschrieben] |
Als ich G’tt aproximately ernstlich den Allmachtsvorwurf- des (kausal) Absoluten
/ Griechischen (Denkens) -zumutete.- Namentlich ‚warum, bis wozu / wem, Fehler
passieren‘, ja wann Leid und Unrecht geschieht? |
[First published in
English] |
[‚Warnung vor
fallenden Engeln‘-Baustellenschild] |
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PROLOG |
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»In Venedig spielt jeder Theater«, erzählte mir |
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[‚Wenn
Du denkst, dann denkst Du nur, Du denkst: ein Mädchen kann das nicht‘ dürfen] |
Ich war Graf Marcello zufällig Da wir beide den gleichen Weg hatten |
.
[Only since the 19th century, after the end of the Venetian
state, different customary Italian titles
of nobility as ‘compte’
are in use for the nobiluomo of the former Consiglio magginor, too] |
Venexianisches ‚Architektur‘-Paradoxon: Gewichtig wirkende
Baukörpermassen, getragen ‚auf‘
Säulen leicht aussehender Loggien – zumal
bereits ‚unter Wasser‘. |
»Der Rhythmus von Venedig ist
wie das Atmen«, sagte er. »Flut, Hochdruck: angespannt. Ebbe,
Niedrigdruck: entspannt. Auf den Rhythmus des Rades |
[welcher gar eher ‚Vertaktung‘? O,G.J.
he-orientiert-ה Motoren wertschätzend] |
sind wir Venezianer überhaupt nicht eingestimmt. Das ist was
für andere“ |
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Graf Marcello holte tief Luft. »Wie sehen Sie eine Brücke?« »Wie
bitte?«, fragte ich. »Eine Brücke?«
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»Sehen Sie eine Brücke als ein
Hindernis – bloß als eine Reihe Stufen, die man hinaufgehen muss, um von einer
Seite des Kanals zur anderen z u gelangen? |
[Alle/Menschen ‚spielen eine Rolle‘ (bis
sogar ihr Instrument) haben also Bedeutung/en] |
Wir Venezianer sehen Brücken nicht als Hindernisse. Für uns
sind Brücken Übergänge. Wir überqueren sie sehr
langsam. Sie sind Teil des Rhythmus. Sie sind die Verbindungsglieder zwischen
zwei Teilen eines Theaters, wie Kulissenwechsel, oder wie die Entwicklung vom ersten zum zweiten Akt
eines Theaterstücks. Während wir eine Brücke
überqueren, verändert sich unsere Rolle. Wir
wechseln von einer Wirklichkeit . . . zu einer anderen Wirklichkeit. Von einer Straße ... zu einer anderen Straße. Von einem Schauplatz ... zu einem
anderen Schauplatz.« |
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Wir näherten uns einer Brücke, die über den
Rio di San Luca zum Campo Manin
führte. |
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[Ist ‚Leichtes
unter Schwerem‘, äh List, oder Theater
/ Carnevale,
gleich gar Diplomatie, zumal eine Kreis(kuppel)form
und/mit Quadrat(kreuz) verbindende/vereinbarte ‚Vierung‘ (vgl |
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»Ein
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Sonnenlicht
auf einem Kanal wird durch ein Fenster an die Decke gespiegelt, dann von der Decke auf eine
Vase, und von der Vase auf ein Glas, oder auf eine Silberschale. Welches ist das echte Sonnenlicht? Welche die echte Spiegelung? Was ist wahr? Was ist nicht wahr?
Das lässt sich nicht so einfach
beantworten, denn die
Wahrheit kann sich verändern. Ich kann mich verändern. Sie können sich verändern.
Das ist der Venedig-Effekt.« |
[‚Sein‘ undווaber ‚Werden‘ schließen einander
eher wechselseitig ein, als etwa gegenseitig aus he-jud-he-ה־י־ה] |
s
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Wir gingen die Brücke hinunter
und betraten den Campo Manin. Abgesehen davon, dass ich aus dem tiefen
Schatten der Calle della Mandola in
das grelle Sonnenlicht des offenen Platzes getreten war, fühlte ich mich
unverändert. Meine Rolle, welche sie auch sein mochte, war
dieselbe [vgl. gar eher Identität/en; O.G.J. definitorisch],
die sie
vor der Brücke gewesen war. Das [Transparenzscheu]
gab ich“ na
klar |
[Nicht allein ‚brave Mädchen‘ verwechseln, zumal rücksichtslos provokannte Offenheit/en mit authentischer ehrlichkeit. – Zu viele Leute halten maximale
Kontrastklare Deutlichkeit ihrer Botschaft / ‚Information‘ für deren
Überzeugungs- wenigstens aber Überredungskraft] |
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Er atmete tief durch,“ während |
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[Lügnerparadoxon/Antinomie an einem transparenten Grenzenrand begreifenden Verstehens
/ at border edges of grasped understandings] |
„Dann stellte er [der Venezianer vonüber sich; O.G.J. apostolisch] in einem dezidierten Ton fest: »Venezianer sagen
nie die Wahrheit. Wir meinen immer genau das Gegenteil
von dem, was wir sagen.« |
(John Berendt: ‚Die Stadt der fallenden Engel‘, New York and London 2005,
deutsch: München 2006, S. 9-11 recherchiert zu Venedig 1996; verlinkende und
andere Hervorhebungen O.G.J.) |
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[‚Ein Schelm‘ bleibe, ‚wer etwas Arges dabei‘
denke/empfindet –
da/wo von seinen/meinen,
den (zumal
weil für) richtig( gehalten)en, Auffassungen bis Verhaltensweisen, abgewichen …] |
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Die
Selbsterschließung /
‚Antwort‘-Reaktion qualifiziert begrenzter
Freiheiten (‚Weder alles
zu können [Allmachtsparadoxon],
noch zu wollen‘ [Willkürverzicht]),
hören/dulden manche Leute lieber/eher denkerisch wortgetreu geboren] |
Jenseits der so gefährlich falschen
Fragen: ‚Wie,
namentlich böse, es gemeint‘? – Erlauben wir uns ‚den
Auftrag‘ m(ore).v(eneto).,
für/als ‚venexianisch‘,
zu halten / nehmen. |
|
[Dogeressa of Principality: Als
wessen verhaltensfaktisch prüfbar peinliche,
äh passende Vertragstreue zu ertragen – obwohl einem/allen (wechselseitig) anderes
möglich (was eben nicht einmal G’tt von Menschen unterscheidet)] |
[Eigene
Verfehlungen empören – nicht
immer] |
„Vergangenheit
war[/wird] nie abgetan [gewesen sein]. Man schleppte sie sein Leben
lang mit sich herum: Wie man heute war, hing [auch] von dem ab, was man gestern
gesehen, gehört und empfunden hatte. Und was man heute gelten ließ oder
ablehnte [insbesondere
aber tut & unterlässt], würde das Morgen [mit]gestalten. (Hellen Mac Innes, ‚Auftrag in Venedig‘
S. 40) |
Es tut nicht gut, sich an
Kränkungen, Schmerz und Schaden zu erinnern, die uns zugefügt wurden; das
nährt [zumeist] nur die
Bitterkeit, und man bringt sich selbst damit die gleichen Wunden [immer wieder von sich aus
erneut] bei. Totales Vergessen [nicht zu lernen] kann ebenso selbstzerstörerisch
sein wie lückenloses Sicherinnern.“ |
[Anderer Zielereichungen blamieren nicht alle (‚lernfähigen Versager‘)] |
[Zumal
Sichtweisenänderungen
/ Selbsterkenntnis
(der Gegengründe) erschließt/erlaubt Wahrnehmung von (gleich gar [er]neu[ert]en) Möglichkeitenspielräumen] |
Dieser Geheimnisverrat besteht darin/daraus: Werder beseitigt
Schuldenerlass, oder löscht Vergebung (gleich
gar qualifizierte/r – bis Versähnung) Vergangenheit/en – noch ersetzen, oder
bewirken/erzwingen, Bekenntnisse
/ Einsichten (zumal solche
in spezifische Beteiligungen, zu Verfehlungen bis von Schuld) Zielerreichung/en. |
[Wir
Menschen sind/werden
weder von (unserer) Vergangenheit vollständig bestimmt, noch entscheidet Gegenwartsgestaltung sämtliches
über/für uns(ere
Zukunft/en). – /sachor/ זכור Vergiss nicht( alle)s, was (Anderen) an Leid
geschehen / Dir (bereits) vergeben wurde; aber lasst einander davon nicht totalitär beherrschen / ernähren] |
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Solange/Wo,
zumal mir, des/der
anderen Verhalten / Umstände Grund (gleich
gar ursächlich begründend, bis rechtfertigen s/wollend) meines
Verhaltens bis Handelns |
[Manche wissen auch/gerade was im/vom/für‘s Futurum exactum durchgestrichen (bezahlt /
ausgeglichen / erlassen / verziehen), |
– empfinde/(er)gebe ich mich ‚fremdbestimmt‘
(erscheine ich mir nur passiv bis reaktiv, zumal da unschuldig
bis als Opfer, äh Objekt mir/uns widerfahrenden Geschehens). |
[‚Etwas.
und sogar/zumal jemanden
(zumal so wie vorfindlich / wahrgenommen / angeboten), haben zu
wollen/dulden, oder eben nicht‘ ist/wird durchaus (sogar als Gleichheitsvergehen gemeinwesentlich / sozial) legitim,
bleibt allerdings
(auch unbemerkt, vernünftig / /listig ‚um-zu‘, wie ‚unter/aus
Zwängen‘ – unsere/m)eine Verhaltenswahlentscheidung] |
Kleine venezianische
Erzählung/en – oder: immerhin eines
(womöglich) Königs(paars) – vielleicht nicht so
ganz fieberloser – Träume(berichte, weitergebend,
nur/immerhin von ein paar – ihrer? – ‚Schülerinnen‘) |
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Ein ehemals, wohl sogar aus der Levante oder Schottland, vertriebener seit langem eher heimatlos ‚zur See fahrender‘, nic.ht mal Semit – gar eher dottorato in lettere, segelt eines Tages, durch den Porto di Lido, in die Lagune, und kommt bei/mit Venedigs Juden unter. |
Sie protestantische Christin – gar die/der wahre/n la Serenisima – Liebling(s-‚Edelzofe‘) der Dogersessa, sowie des Dogen, von Venedig (und\aber nicht einmal umgekehrt dieses Herrn) unterwirft sich zwar wohl ‚Frauenrollen vertragsgemäß‘ der Hoheit – dpch anstatt völliger Selbstaufgabe Von Ladiesland. |
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zwar, mit ihrem Land, kein ‚offizielles Mündel‘ der Seresenisima di Veneszia, doch leiblich deren Dogeressa, zumal wegen dessen Wohlergehen, anvertraut … |
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[Doge präsentiert der Venezia unterworfene Städtepersonifikationen] |
… allerlei Begehrlichkeiten diverser Männergremien begrenzend entgegen wirkend. |
[Sogar
beim Sprung (zur/der Tat – bicht allein immerhin
jenem ihres Denkens/Empfindens) elegant fest im Damensattel befindliche,
zudem dadurch qualifizierte Reiterin, auch das Pferd knicksen lassen zu
können – kaum weniger, ohne Reittiere, auf/mit den Wassern] |
Sie – wohl durchaus edelfreie Comtesse – im Reisekleid, für ihrer
Grafschaft ‚Rosengarten‘, vom Garda–See durchs
Veneto – Brenta-Kanal Villen (Begegnung) – Kloster
St. Zache (Bild .) Zunächst durch ‚Baronin‘
Marie-Therese, die Favoritin der ‚pukeligen Verwandschaft‘, unterwegs bei jedem Landgut, Bürgermeisterchen und zumal Priester vorgeführt – bis sie der, sich an der Brenta erholenden, Dogeressa auffielen. |
[Nach Venedig – wo sogar Herrschende ohne Pferde …] |
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Freundinnen – eben nicht so ganz ohne (Edelfrauen- und
Hofdamen-)Hierarchie/n (Kulturelle, bis geheiligte Rangordnung): Zwar ‚Gespielinnen‘, doch auch ‚Meisterin‘ magistra
und, wo-möglich
wechselseitig, ‚Schülerin‘ – eben LaMeD למד Herrin mit ‚Junkerin‘ baccalauria Offizierin mit Kadettin? Just a Lady (indeed 'in waiting [on/to higher/senior
nobility]') als/in Gefolgschaftsrelationen – zumal ethymologisch – analog/‚ähnlich-unähnlich‘
auch in ‚zoffen‘ (zögern) für/von ‚zurücktreten, zurückgehen‘, bis (gar wie eine einst ebenfalls ‚Zofe‘ genannte
Kleiderschleppe direkt – sowie ‚dafür zuständig‘, wie ‚Braut-/Ehrenjungfern‘) ‚hinterhergehen‘ respektive ‚zâfen‘ (mittelhochdeutsch: ‚schmücken‘, ‚pflegen‘) vermutet. Eine/Ihre allerdings immerhin
adelige Zofe / Kammerjungfer (fille de chambre / lady's maid), also (damit herkunfts- oder mindestens zukunftsbedingt) genauer ein
‚Kammerfräulein‘ (sprachlich gar treffender: ma)demoiselle de chambre genannte Edelmagd, hierarchisch neben, anstelle oder unter einer
‚Kammerfrau‘ (ma)dame/femme de chambre, oberste/erste
Edeldame des Hofstaates, inklusive aller ‚Kammer- chambrières
und sonstigen -Mädchen‘, mit Aufgaben einer
Gesellschafter- und Helferin der
Dogeressa, bis des Dogen. Wie
(gar frech, bis womöglich artig, Immerhin Edle, mit und als, Dienende –
Ambivalenzen des Helfens respektive der Macht /ezer/ עזר – zumal
‚gegenüber‘ /kenegdo/ כנגדו Dabei wissen längst nicht alle, immer zutreffend: Wer (wessen) was – eben eher ‚mächtige Dienerin(nen)‘ mit Personal ... ahnen Sie schon? |
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Die Bedeutungshöfe von ‘(her) lady(ship)‘ (und gleich gar nicht (schechina/ שכינה) werden weder
vom Italienischen ‚signora / signorina‘ noch von ‚dona‘ deckungsgleich
repräsentiert. Beide liegen zu einseitig nahe, am von ‚Herrschaften‘ (vgl. /nesixa/ נסיכה ‚ principessa /
Fürstin‘ oder /rozent/ רוזנת ‚Baronin / Gräfin‘
und /sara/ שׂרה gar /serit/ שׂרית ‚Fürstin /
Ministerin‘ mit /dukasit/ דוכסית ‚dogeressa / Herzogin‘) her verstandenen ‚Herrin‘ גבירה /gewira/ bis גברת /geweret/, als auch
beim ‚Männin‘-Verständnis von /‘ischa/ אשה ‚Frau‘ respektive (gar bereits Status erhöhend)
von/in ‚dama‘ (English/français: [ma]dame). |
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Nach ihrem letzten, nun sehr erleichterten, auch dienstlichen Dankeschönknicks des Abends – dieser zum Ausgang, über
Nacht mit den folgenden Tagen, privat gekleideten ‚Zofe‘ – diesmal zur, ihr
salutierenden Gardemajorin der ‚goldeben
Papierpforte‘, für die, schließlich hoch offiziell gewährte, Passage aus dem Palazzo der Dogeressa – erwartete die Gräfin ihn,
bereits von der Gondel im Canale
di San Marco aus, gut erkennbar beleuchtet unter
einer der Piazetta-Laternen. |
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Jenes anderen Tages begleitet sie ihn
‚privat‘ – durch eines der vielen, inzwischen ja eigentlich verborgenen, äh längst verschlossenen, Portale der ‚Vorhalle‘ – unter
die Kuppen der damalig venezianischen Staatskirche
San Marco: Im äußeren, und vor allem inneren, Glanze ursprünglich blendenden, verwirrenden und fazinierenden Goldschirmmerlicht musivischer ‚Ewigkeitsmalerei‘ der Mosaiken paradoxer / serenissischer Würdehorizonte betroffen הויה (‚sein/werdend‘). Auch hat ihr die Dogeressa beigebracht, dass eine Dama immer … |
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mag sich nicht noch mehr: mit sich befassen; genug: davon, oder von dem was – eben wiederum er selbst – für andere/r hält, ausgehen zu müssen; nicht auch noch: dabei stehen, darauf und davon beschränkt, bleiben müssend. – … eben eher schwer verständlich, wohl da / zumal wo Grammatik-Konventionen betreffen / Denken betreffend? |
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Er Anreise Seeweg Hafen Guidecka 'hinauf' Canale Grande 'hinab' zu SM trifft sie in PD (mit ihr Pizza - Rialto – Ghetto – Basilika.) |
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Begleitet vom Großkanzler aus dessen diskretem Amtszimmer zur Einschreibung durch bestimmte Avogadori
– herauf hatte ihn der, persönlich jm Süden vorm
Porta del Frumento wartende, Oberst der
Palastwache, gleich über die Censorentreppe und Bereiche der Stanza dei Tre Capi del Consiglio dei diei im
2° Piano nobile, bis in dieses verborgene
Zwischengeschoß, eskortiert – nun vom ‚Quadrato‘
über die Goldene
Treppe
herunter, und auf dem ersten pioano nobile durchs
Zimmer der Regierung, deren sechs amtierende ‚Räte‘ sich ihnen anschließen,
gelangt der Dotoratto in den Audienzsaal der
Dogenwohnung. Diese acht Männer, im Westen des Raumes wartend, verneigen sich
tief nach Nordosten vor ihnen, als Doge und Dogeressa mit ihrem Gefolge vom Kprridor her in ihren Wappensaal einziehen. |
Vortrag für den
venexianischen Consiglio X unter Vorsitz des Dogen |
[Abb. Weiteres Foto
#06 sueswestlich oder Dogengefolge] |
Das Dogenpaar, im vollen Ornat, lässt sie nun wandseitig zu sich,
zwischen die beiden großen Globen, treten –
während die Damen des Gefolges knicksend und die Herren sich ebenfalls
verbeugend, drüben am Philosophenkorridor bleiben. Der Cancelier Grande gleitet den
Ehrengast, gefolgt von den Mitgliedern des Kleinen Rates. unter das einzige
Wappen des amtierenden Dogen im Palazzo Comunale,
der diesen sofort freundlichst umarmt, und den sehr überraschten Dotoratto der
Dogeressa zuwendet. Die dem rasch artig auf sein Knie gehenden ihre rechte
Hand reicht, die dieser zu küssen andeutet. Noch ehe er sich wieder erhebt, erfüllt
bereits die freundliche Stimme der Dogeressa den ganzen, großen Raum: «Venezsia habt Ihr unerahnbar
wertvollste Dienste erwiesen, Dotoratto. Wenigstens
listet Euch die Serenisima im Libro
d’oro der Namen ihrer Nobilhòmini
berechtigt zum Consiglio Maggior. |
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Der Doge und ich hätten Euch ganz besonders gerne selbst gebührend
herumgeführt. – Oh ja, wer verstünde auch Lasten, allgemeiner Vorgeführtwerdung und verbreitet ehrender Bekanntheit der
Person – gleich gar für, nein geradezu gegen, Eure Möglichkeiten – wenn nicht
seine Hoheit der Doge von Venedig?» Sie knickst dabei zu ihrem, inzwischen
neben dem Ehrengast stehenden, Mann gewandt und verstummt, die neun Männer
gespannt ansehend. «Und\Aber meine Dogeressa – bittet Euch um die Gunst, Euch hier,
doch ganz nach Eurem Belieben, vielleicht von ihrer ersten Edeldame», als einzige Frau des dogalen
Gefolges verbleibt diese auf ihren Knien, während sich die andern, beinahe
gemeinsam zur Reverenz der Dogeressa niedergekniet habenden Damen, mit etwas
Respektabstandspause nach dieser auch wieder aufrichten; während der Doge ergänzt:
«unserer lieben Freundin der Gräfin, ohne all unser übriges Gefolge,
begleiten zu lassen?» |
|
Auf das, zudem erfreut lächelnde, Nicken des Dotoratto,
und den Wink des Dogen, erhebt und nähert sich auch die Kniende, knicksen nun
die übrigen Hofdamen tief, und die meisten der Herren im Saal verbeugen sich
entsprechend, bevor sie die elf Hauptpersonen bald alleine, zwischen den
beiden großen Kugelmodellen von Kosmos und Erde in der Sala dello scudo zurück lassen. Unterdessen wurde die Gräfin dem neuen venezianischen Edelmann
mit ihrem tiefen Hofknicks vorgestellt
und von ihm durch Handkuss aufgerichtet. Ehe dieser Gast sich für die
außerordentliche Freundlichkeiten, so großer Rücksichtname, und das gewaltige Vertrauen, bedankte, ihm
diese ganz besondere Begleiterin anzuvertrauen. Worauf auch die sechs Herren
in den Purpurroben des regierenden Consiglio minore, und der Großkanzler Venedigs, mit angemessen erwiderten – die dogale Edelmagd knickst dazu
siebenfach – Verbeugungen, in die Sala
degli Scarlatti hinaus gehend, den Staatsakt
beenden. |
[צ'או /ciao/ dero Allerduchlauchtigsten
Hoheiten zofende Edelmagd, zu meiner Rechten äh, zu Jerusalem] |
[Venedigs
prächtigstes Staatschiff ‚Bucintoro‘] |
[Eurer
Allerduchlauchtigsten Hoheiten verfügbare Sklavin, zu
meiner Linken äh, zur See /schalom/ שלום] |
Sie & Er |
Herrschaften der (‚meiner/Deiner‘) Frau – Dogeressa und Doge, gar von/zu Venedig. |
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Tut sie edelmagdliche
Zofendienste für Dogeressa und Doge im Palazzo Comunale? Sucht er dort jene ‚Senioria‘
– das Collegio
der Serenisima Veneszia
unter dogalem Vorsitz – als gelehrter ‚Bote‘ mit
einer ‚Karte‘ – auf, die ‚Anderheiten zugänglich ... ‘? |
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[Abb.
Goldmedallie der Dogeressa] |
Die Mädels erhalten, für die Wohnungsauflösung, einer sehr entfernt Verwandten, aus deren Nachlass, eine metallisch – geradezu golden – glänzende Münze, zeigten sie einem christlichen Antiquitätenhändler, der sie rasch einkassieren und verschwinden lassen will. Eine droht etwas Wertvolles aus seinem Laden fallen zu lassen. Da rückt der Mann den Fund wieder heraus, die anderen Mädchen gehen sofort damit raus, die letzte stellt die Antiquität zurück, dank – mit artigem Knicks – für die Beratung, und folgt ihren verschwunden Kameradinnen. Sie haben nun, wie sie der befreundeten Gräfin des Nachts erzählen, das Problem sich nicht zu trauen einen anderen Händler zu fragen. Als er später davon erfährt, schlägt er ihr vor, einen seiner Bekannten (im Judenviertel) zu konsultieren. |
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Sie
und Er gehen durch die Gassen der Stadt, da kommt ihnen, in einem
einsamen Moment leerer Gassen, ein Kirchenmann entgegen und er flüstert ihr
zu: «Macht besser einen Knix Cherry - der Erzbischof, Patriarch von Venedig.» Sie mit routinierter Kniebeuge: «Gelobt sei Jesus Christus!» - Priester: «In Ewigkeit Amen.» - Sie plötzlich, überrascht: «Möge
auch Eurer Eminenz ein schönes langes Leben beschieden sein.» - «Ich
danke herzlichst - vielleicht darf ich ja sogar erleben, dass die Kairoszeit für mich schon so reif ist wie für Sie, meine
Tochter. - Sie jedenfalls sollen von den Himmeln gesegnet sein auf Ihrem, so
eigentümlichen, Wege. - Ach und falls das geht, bewahrt diese meine Ketzerei,
als unser Geheimnis.» Langsam knickst
sie sprachlos ausführlich noch einmal. Mit einer sehr respektvollen
Verbeugung grüßt der, unauffällig, wie ein einfacher Priester, gekleidete
Mann auch ihren Begleiter, der ebenso freundlich wortlos entgegnet. |
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Im Ghetto treffen sie einem Rabbi. Wieder knickst sie brav, gar wie eine Schickse, ihr «Gegrüßt sei Jesus Christus». Er ist darüber doch sehr erstaunt – bei Einführungen ihrer Vertrauten. in Sitten und Bräuche anderer Gemeinschaften, hatte die Dogeressa anscheinend noch kaum jüdische Selbstverständlichkeiten und Verletzungen behandelt. - Und/Aber der weise Richter antwortet der Grafentochter freundlich lächelnd mit: «In Ewigkeit amen» - noch bevor die beiden Männer einander «Schalom» wünschen; und alle drei gemeinsam ein paar israelitische Händler aufsuchen – wo nun auch sie anmutig mit und für שלום knickst. |
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Sie zeigt ihm die Dogenkapelle San Marco. Vom Palazzo Comunale aus darf und will sie, ohne ihre Herrschaft, nicht etwa deren direkten Zugang benützen. Der eigentliche Eingang ins Atrium, durch die Südfassade der Staatskirche ist ja inzwischen eher vermauert, und darum tritt sie später privat, mit ihrem Begleiter, vom Markusplatz her, eben neben der Capella Zen, in die Vorhalle ein. – So erfolgt dann auch ihr pflichtschuldiger erster, gleichwohl gewohnt graziöser, Knicks dieses Tages bereits unter der Kuppel der Anfänge – angesichts zweier, verschiedener, zuerst noch friedlichen Brüder, schon vor dem silberbeschlagen, offenen Portal des südlichen Seitenschiffs mit seiner griechischen Aufschrift, das jedoch zumindest ihrem Begleiter verschlossen scheint. Doch der interessiert sich ohnehin, wie sie – doch nicht ganz ohne Überraschung – bemerkt, sehr für die Mosaiken des Gewölbes über ihnen; und die übrigen Darstellungen bereits, oder vielleicht sogar gerade, hier in der – scheinbar bloß vergänglich, vorläufigem, angeblich aufgelöstem, vererbtem 'Altem Testament' gewidmeten – Narthex. |
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Edelfreiin auf dem Fondamento gegenüber ‚dem‘ / einem Panorama von San Marco zu Venedig, artig im vormittäglichen Zofenkleidchen am/vom Hofe der Dogeressa, oder gar
dieselbe – who knows? |
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Gerade auch das Gemälde dieses ‚venexianischen Tryptichons‘ ist / wird kaum bestreitbar: ‚wahre Wirklichkeit‘ / gewesen sein; zumindest wird kaum jemand seine Existenz, oder gar
jene der hier vorfindlichen Abbildung davon, ernsthaft leugnen S/wollen. – Grammatica werden wir nicht los. Während sich/Sie diese Darstellung des Markusbeckens bzw. Canale Grandes zu Venedig, ‚offline‘ so dort kaum betretbar vorfinden ließ / läßt. |
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Überhaupt jede Repräsentation, und\aber bereits
diese (… /tzlem/ צלם /demut/ דמות) Abbildung/en, bis Zeichen, selbst
‚von/für Realitäten‘, ist / wird zugleich
auch ‚mehr und weniger‘, bleibt jedenfalls ander[e]s, als das damit / darin / dadurch zu Repräsentieren versuchte / ‚Gemeinte‘ – nicht
einmal Einflüsse darauf / davon völlig auszuschließen. |
Wir vier Mädchen – Prolog Oxford, Großbritannien, deutungsbedürftig
Geschichten der Mädels aus
und
gar ... |
In einem Raum des Christ's Church College in Oxford – Moderatorin: «Ich danke Ihnen sehr, dass Sie es uns ermöglicht haben, hier mit Ihnen zusammen zu kommen. Vielen Dank, dass wir unsere Aufzeichnungstechnik mitbringen durften, und für die große Unterstützung durch alle Angehörigen dieses College's. Danke auch, dass Sie Vier sich gemeinsam sofort bereiterklärt haben dieses Gespräch – trotz, oder auch wegen, des berühmten Ortes hier, der ja über eines der angesehensten German Departments in ganz Großbritannien verfügt – hauptsächlich in deutscher Sprache zu führen. |
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«der Erde» |
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Überhaupt ist mir – die ich hierfür allerdings, wohl vorsichtshalber, doch auch selbst lieber einen Rock angezogen habe – aufgefallen, dass Sie, gerade heute, wieder recht einheitlich gekleidet sind. Was mir ja so uniform, auch in dieser Gegend, und noch nicht einmal immer in allen Schulen, sogar der übrigen Welt, so eher weniger üblich vorkommt. Müssen Sie so etwas eigentlich vorher untereinander absprechen, oder verstehen Sie Sich auch sonst derart synchron?» |
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Fatima: «Wie genau wir vier uns inzwischen verstehen, kann vielleicht
manche Menschen verwundern – doch ist gerade das zu einem der nur noch eher
wenigen 'Dinge und Ereignisse' geworden, die uns selbst – eben etwas genauer
betrachtet – nicht mehr besonders erstaunen, uns allenfalls gemeinsam und
gleichzeitig die Unterschiede genießen, lassen. Meine hamburger Schule unterhält seit langem ein Austauschprogramm mit englischen, und so kam ich hierher, und lernte übrigens auch Vor- und Nachteile einheitlicher, englischer Schulkleidung kennen. Röcke zu tragen bin ich verkappte Hosenliebhaberin ja schon von Zuhause aus gewöhnt, wo wir Frauen in der Familie uns zumindest zum Gebet und den Mahlzeiten so anziehen. Und hier bei Ann's Familie haben wir uns, in der schulfreien Zeit, zum Essen, Einkaufen etc. ebenfalls zum City-Look passend umgezogen. » |
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«Selbst
diese, ja eigentlich alltagsgraue, Einheitsbekleidung, so mancher Akademien,
hier ist uns, seit – und eben schon gerade in –
Venedig, zu einem ergiebigen Möglichkeitenfreiraum,
wenigstens unserer Zusammentreffen, geworden – den wir bisher längst nicht
ausgeschöpft haben dürften. So
kann, ja selbst erzwungene, Limitation immerhin allerlei Kreativitäten
beflügeln; und vielleicht muss gar nicht Alles, zumal so schnell, sein, was
damit, oder darin, möglicherweise nicht gienge. -
Insbesondere zivilisierte, bis persönliche, Selbstbeschränkungen eröffnen
jedenfalls weitere – eben nicht etwa allein, nur
umverteilend, den andern Leuten – Optionen, die - um überhaupt zu bestehen, wohl kaum vollständig
erzwingbar hinreichender - wechselseitiger Verhaltensverbindlichkeiten
bedürfen.» «Na klar tragen wir, auch zu Venedig, nicht auschließolich Kleider,» «But the translating interpretes shoud have to wait choosing 'clouthes' from 'dresses', 'suits' or 'gowns' etc. here.» «Doch haben wir vier dort immer Röcke angezogen.» «And may be sogar uniforme, verschiedener Arten bis Körperpartien.» |
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«» |
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Zu Venedig ist (uns) Nichts natürlich ...
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Désirée: «Die Stadt in der Lagune sollte sich noch als
weit faszinierender für uns erweisen, wie wir bereits erwartet hatten. Doch war
unsere Aufmerksamkeit für dieses – wie bereits Reinhard
Raffalt sagte - 'Stück Gold im Meer',
bald nach unserer Ankunft, zunächst etwas eingeschränkt worden. – Als uns
nämlich der Rezeptionist unseres, vermeintlich gebuchten, Hotels mitteilte,
dass zwar unser vorausgesandtes Gepäck überraschenderweise bei ihm angekommen
sei, aber bedauerlicherweise keine Zimmer für uns vorgesehen oder frei wären.
Auf nicht mehr ganz nachzuvollziehenden Wegen war einiges mit unseren
Reservierungen schief gelaufen. – Doch wir sollten und wollten doch in einem
anderen Haus, nur wenige Gassen weiter, versuchen eine Unterkunft zu bekommen.
Also zogen wir noch weiter – übrigens so einheitlich gekleidet wie wir, aus mehreren Richtungen angekommen waren – durch die Gassen der Stadt.»
Fatima: «Da
wir zuvor auf ganz verschieden Wegen angereist waren, und die Stadt ihrem Ruf
'voller Touristen zu sein' zunächst bzw. da alle Ehre machte, hatten wir uns,
gerade – Dank der spleenigen Idee in, vorgeblich solch englischen, jedenfalls schliesslich so abgesprochener Schuluniform zu kommen –
tatsächlich vorm Cafe Q.##, also fast mitten auf dem
Markusplatz, und nicht erst, wie ersatzweise ausgemacht, im Hotel, getroffen.
Und das zum vereinbarten Zeitpunkt, und obwohl nicht alle von uns einander
vorher schon persönlich, wenn auch auf Fotos, gesehen hatten. Wir hatten also
erstmal unbeschwert das genossen, was
Napoleon – ihr 'beinahe Landsmann' wie Désirée, den Korsen gerne, artig
lächelnd, oder ist es entschuldigend? nennt – nicht ganz grundlos den
'Schönsten Saalon Europas' – oder jedenfalls den 'größten' – genannt haben soll. Die dortige
Aufmerksamkeit des Kellners, und etlicher Touristen, mögen wir allerdings
durchaus bereits dort unserer besonderen Kleidung verdanken.
Spätestens
auf dem anschließenden Wegen durch das dichte Gedränge der Besucher in Richtung
'unseres Sesters' empfand ich unsere Bekleidung jedoch nicht mehr ungewöhnlich,
Vielmehr war sie schlicht sehr nützlich um gemeinsam durchgelassen bzw. im
selben Omnibus-Boot mitgenommen zu werden, sich nicht zu verlieren und so fort.
In den einsameren und dabei nur etwas
abgelegenen, Gassen - des Stadtteils unserer vorgesehen Herberge – waren wir
nun weitgehend unter uns, begegneten ab und zu ein paar freundlichen
Venezianern, und fielen so angezogen vielleicht nicht einmal weiter unangenehm,
als Touristinnen, auf. Zunal wir wenigstens kein
typisches Gepäck zu schleppen hatten. 'Inconspicuous'
hatte der Mann auch das andere Hotel in der Gegend genannt, in dem wir uns nun
erkundigen wollten. – Doch so unauffällig, dass wir es überhaupt nicht ....?
Doch halt! Da vorne bogen eben zwei junge
Frauen, so ähnlich wie Zimmermädchen gekleidet, um eine Ecke und verschwanden
in einem Mauerduchgang. Wir beeilten uns ihnen zu
folgen und standen daher plötzlich vor einer halb offen gelassenen Pforte, ohne
Namens- oder Hotelschild. Ann entschloss sich rasch es hier zu versuchen, und
trat zusammen mit Désirée ein. Sharon und ich folgten den beiden, nicht ohne
einige Anspannung.
Es war wirklich ein Hinter- oder
Nebeneingang. Es schien uns gerade so als ob die, ohnehin besondere Atmosphäre
der Stadt, hinter dieser Mauer noch deutlicher, oder komprimierter, würde. Ich
fühlte mich beinahe wie in eine andere, irgendwie 'venezianischere',
Zeit versetzt. Wir hatten ja keine Ahnung gehabt, dass es in der Stadt auf dem
Meer überhaupt derart tolle Gärten gibt. Und auf dem schmalen Pfad konnten wir
mehrfach etliche weitere Bedienstete am zentralen Gebäude erkennen. Als wir um
die letzte Biegung kamen, und gespannt, gemeinsam, nebeneinander – wortlos entschlossen nun auch offen zu unseren ungefragten
Eindringen stehen zu wollen – auf
den kleinen Hof hinter dem schmucken Gebäude traten, wandte sich ein
freundliches Paar, nahezu gemeinsam, zu uns um. Ann begann ohne merkliches
Zögern: “Excuse us ...“ and drops dabei so
selbstverständlich a cuer(e)sy, wie ihn angeblich ‚nur Engländerinnen‘ beherrschen.
Doch unsere adelige Désirée ergänzte sofort, ebenfalls mit ihrer grazilsten
Kniebeugung noch ihr unnachahmliches ‚‚ ... sil vous plait!“ knicksend. –
„Herzlich willkommen!“ erwiderte die Dame, kaum weiter überrascht wirkend.
Dafür war mir recht deutlich so, als ob sie dabei ebenso höflich in die Knie
ging. Jedenfalls machte nun auch ich schnell einen so tiefen Knicks, wie ich es
früher bereits, als kleines Mädchen mit türkischem Hintergrund in Deutschland,
zu tun angehalten worden war. Und ich weiß noch genau, dass ich dabei
erfolgreich hoffte, meine Gelenke mögen damals, mangels der dazu eigentlich
notwendigen Routine, nicht allzu vernehmlich knacken.
– Gleichzeitig verbeugte sich auch der Mann mit seinem wohltuenden “íåìù„-Wunsch, sehr freundlich
vor uns Vieren. Was wohl Dich, Sharon mit veranlasst haben dürfte, nun
ebenfalls rasch nach Deinem Rocksaum zu greifen und lieber gleich zweimal zu,
knicksen.»
Sharon: «Ja genau, während und da mir mein
eigenes „Schalom, Schalom!“ ohnehin beinahe irgendwie im Hals stecken bleiben
wollte. Jedenfalls begrüßte uns die Frau inzwischen auch noch graziös auf
Französisch, und er wollte nach einem netten “Hello, I'm so sorry, but my Russian is too
bad!” wissen: “How can we help
you ladies?“ Was Ann
bereitwillig, und mit erneuter, deutlicher Verbeugung mittels ihrer Knie, beim
Nähertreten, mit leicht schräg gehaltenem Kopf, zu einer knappen Schilderung
unserer Zimmer-Misere veranlasste.
Worauf uns das Paar erst einmal in den
großartigen Palazzo – den sie dort übrigens nur ‚Ca‘ für ‚Casa‘, also Haus nennen – hinein bat, uns
in der prächtigen Halle Platz anbot, und von zwei vornehmen – sich diskret verneigenden, äußerst zuvorkommenden – Herren
Getränke servieren ließ. Inzwischen beschlich – zumindest
mich – immer mehr die Gewissheit, dass dies hier ja nicht das gesuchte
Hotel sein konnte. Der gelehrte Herr – unsere Gastgeber hatten sich uns
zwar inzwischen namentlich vorgestellt, und auch wir hatten rasch artig unsere
Namen genannt, sonst aber wussten wir ja eigentlich nur, wie wohl und
fasziniert wir uns bei ihnen fühlen – beantwortete meine völlig
unbefangene, eigentlich ja etwas zu vorlaute, Frage, wie sie denn ausgerechnet
auf ‚Russisch‘ gekommen sei: Sehr freundlich und bereitwillig. Indem er für
beide erläuterte, etwas geraten und bei mir eben auf Osteuropa, mit dessen Vorherrrschaftssprachvermögen, getippt zu haben. – Und auf
unser Zimmerproblem zurück kommend versicherte er uns, dass wir gerne in diesem
Casa wohnen könnten, solange wir wollten. Es gäbe reichlich Platz, wäre ihnen
eine besondere Ehre, obwohl es nicht gerade ein buchbares Hotel, dafür aber
preiswerter, auf länger bleibende Gäste eingestellt wäre; sie beide gerade
nicht viel anderes, und schon gar nichts Wichtigeres – wie er ausdrücklich sagte –
zu tun hätten, und so fort.
Wir vier sahen einander verständnisvoll und zugleich verständnislos an, wussten zwar genau, was wir wollten, hatten nun aber durchaus doch mindestens ein Problem damit. ....»
Désirée «... was die Lady, Edelmagd der
Dogeressa, oder gar Venezias? jedenfalls charmant für uns erleichterte: indem
sie umgehend, zunächst mal ‚nach unserem Gepäck schicken‘ ließ, und uns vier
tolle Zimmersuiten zeigte. In denen jede von uns, als wäre dies ganz
selbstverständlich, von einer eigenen Zofe erwartet wurde. Nicht einmal als
meine Mutter noch klein war, hatte meine Familie sich derart viel Personal
leisten können. Doch hier gehört es irgendwie dazu. Und die freundlichen
Mädchen bedankten sich sogar knicksend, und in unseren jeweiligen Muttersprachen,
für die Ehre, uns helfen zu dürfen. Zum ersten Mal in meinem Leben knickste
auch ich nun, ohne mir das irgendwie weiter überlegt zu haben, vor
Servicepersonal. – Oh, wenn das jetzt meine Familie
erfährt, werden ‚sich die Geister daran scheiden‘. – Und diese
phantastischen ‚Dienstmädchen‘ fanden das anscheinend ebenso normal, wie meine
drei Freundinnen, die hier offenbar alle ebenfalls diesem, doch zunächst
vielleicht überraschenden, Bedürfnis folgen. Ich bin zuhause, selbst für
französische Adelskreise, sehr konservativ erzogen worden. So knickse ich –
falls ich gerade hinreichend brav bin, und obwohl, respektive da es in der
französischen, wie den übrigen romanischen , Sprachen ja gar kein eigenes,
einzelnes Wort für diese, seit dem 17. Jahrhundert speziell, fast nur noch, uns
Frauen zugewiesene, Form der <révérence>, durch das Beugen der Knie, gibt – auch obwohl schon, oder
gerade besonders, im Alter von nun doch etwas über zwölf Jahren: vor älteren
und höherrangigen Verwandten, oder gesellschaftlich höherstehenden
Persönlichkeiten, einschließlich einem Präsidenten der Republik und seiner
Frau. Die dies wie ihre ‚Amtskollegienen‘ ja selbst
weder in Großbrittanien noch in Asien zu tun scheut.
Jedenfalls der Familie zuliebe immer noch vor'm
Tabernakel – 'klipp und klar ‚für kein Tabernakel‘, Sharon' ### <ani mevakesch slixa>
## – und auch vor Priestern bzw. Ordensleuten. Aber eben inzwischen – die für mich, ja für uns alle vier, sehr neue, seither intensive und
andere Erfahrung – gegebenenfalls auch, um nicht zu sagen gerade, vor
den vorgeblich wie tatsächlich rangniedrigeren, bis vor historisch und/oder
aktuell benachteiligten, Menschen. »
«…»
Vom Gedankengarten jenes Palazzo ...
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Schließlich wurden wir, von unseren Gastgebern, gebeten, einen
eher versteckten Teil im Garten des Palzzo zu
besuchen. Immerhin hatten wir ja bereits näher entdeckt, dass im Stadtgebiet -
überhaupt auf so manchen der Laguneninseln – viele beeindruckende, längst nicht
nur unterseeisch überraschende, Gärten
verborgen sind.
Aber sich hier, zwischen die Hecken, zu den Möglichkeitengebäudemodellen legen zu dürfen, war – und ist – eine derart vertrauensvolle Ehre, dass wir es sogar wagten, den Ermunterungen nach zu kommen, und darunter, bis hinein respektive dadurch, dahinter und darüber, sahen / ‚Sichten zu fangen vermögen‘.
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Der ‚Zug des Fortschritts‘ läßt sich wohl nicht aufhalten: daher haben Gelehrte entdeckt, dass es umso wichtiger wird, ‚wie die Weichen gestellt sind und werden‘. Ich habe verstanden, dass Venedig seine Segel stehts nach den Winden ausrichtete‘ – und dafür viel deswegen dumme, bis bösartige, Kritik erfuhr, weil solch engführende Konzentration auf die verwendeten Mittel dazu. Über eigene Wahlmöglichkeiten der, und Verantwortlichkeiten für die, Ziele plus deren Erreichungen, bis Verfehlungsgrade, hinwegtäuschen soll. Ist eigentlich irgendwie schade, dass und wenn wir Menschen keine anmutigen Reverenzen für oder voreinander knicksen, sondern den Zwängen Gefolgschaft leisten? |
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‚Auch dies letzte noch‘, läßt immerhin Friderich Schiller seine ‚Maria Stuart‘ bemerken, als er sie zwingt sich im – eben gerade unerwiderten – Hofknicks vor ihr kniend, der Rivalin Königin Elizabeth der Ersten zu ergeben. – Während diese beiden historischen Persönlichkeiten einander bekanntlich nie persönlich begegneten, hätte ja allein die Damengymnastik – an jenem einen Ballabend, oben im Palazzo Comunale – locker, mehrere Besuche im Fitnessstudio ersetzt. |
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Auf unserem letzten Weg jener Nacht im oberen Piano nobile, der Länge nach durch den ganzen Senatssaal, machten wir vier jedenfalls jeder Person, die uns begegnete einen ausführlichen Hofknicks, in unseren Masken und wandelbaren Prachtroben. – Waren wir doch inzwischen bei den anwesenden Leuten, als dogale Gäste inkognito vorgestellt, und in mehreren der Säle herumgereicht, worden. Nur Lady Elettra – die uns, in ihrem reinweißen Traumkleid, nun zur Antichiesetta führte – ließ sich protokollarisch von einigen zuvor kommen, sowie ihrerseits das Dienstpersonal aus. |
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Gegen Abend hatte sie uns, mit einer Gondel am Palazzo unserer Gastgeber, abgeholt und zur Molo rudern lassen. Unterwegs haben wir die Transparenz ihres Rockteils – das, so im Sitzen, die Befestigung ihrer Strümpfe, als ehelicher Dama, offenbarte – bemerkt und, dass sich die Ausschnitte unserer Kleider geschickt verändern ließen. Auf der Pazzetta erregten wir fünf einiges Aufsehen, zumal nur unsere Begleiterin keine Maske zum Abendkleid trug; und von den salutierenden Wachen am einst vergoldeten Papiertor sofort, mit uns in den heute für Publikumsverkehr geschlossenen Komplex eingelassen wurde. |
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An der innenseite des Foscarigewölbes trat unser Gastgeber heran und verbeugte sich. Bei unseren Knicksen wurde der eigentlich genau auf kede von uns abgestimmte Farbton unserer Kleider gemeinsam ‚etwas heller vor Erleichterung‘, er würde uns hier zusätzlich begleiten. Kaum hatte er uns, die gewöhnlichen Besuchern sonst verwehrte, Gigantentreppe hianuf und etwas die Arkaden entlang begleitet, sank Elettra bereits wider in die Knie, und wir beeilten uns es ihr gleich zu tun. Der vornehmen Herr der uns entgegen kam und unserer Gastgeber umarmten sich unterdessen. Dann wurden wir als frd Abends ‚ dogale Ehrengäste der Serenisima‘ dem Großkanzler von Vendig vorgestellt. Und als sich unserer Begleiterin nach dessen Handkuß wieder erhob, und wir dem Zeichen unseres Gastgebers nachkommend folgten; erklärte uns dieser im Rauschen der Gadroben etwas leiser, Elettras Status als Ehefrau des Canacelor Grande. Bevor die drei uns freundlich plaudernd erläuternd die ganze Scala d’pro hinauf, bis ins Artio quadrato geleiteten. Für ausladende bodenlange Kleider ist diese Goldene Treppe, zumindest hinauf, überraschend gut geeignet, zumal unsere Begleitung derart diskret behilflich war, dass wir keine Schwierigkeiten hatten, und nicht einmal außer Atem, aber sehr teif beindruckt, oben ankamen. |
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Von hier oben war das für uns anschwellende Gemurmel zahlreicher Menschen auch schon die beiden Treppenlaufe herunter geklungen. |
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Nach rechts, in den nördlich anschließenden Saal der vier Türen, gelangten wir erst nachdem wir mehreren vornehmen Damen und Herren präsentiert worden waren; die sich teils schnell vor uns verbeugten, als wir ihnen zu knicksen vermochten. |
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Die Sala d‘quarttro porte nimmt zwar die ganze Breite des Gebäudes ein, doch was dieses andere Ende an dem Abend, vor lauter Personen kaum zu sehen. |
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Künstlerinnen und anderen
Intellektuellen der Stadt wurden wir hier vorgeführt und von Bediensteten
gekonnt mit feinen Getränken und edlen kleinen Häpchen
versorgt.
Als wir bzw. uns gerade Columbinas des Volo dell angelo und deren Genensätze herabgeschwebte Teufel begegneten – ereignete
sich dort drüben etwas bei der vierten der Türen. Kurz war das goldene Kleid
einer Frau zu sehen, die uns irgendwie bekannt erschien, doch war sie sofort,
begleitet von Männern in schwarzen Umhängen,
wieder in den südöstlichen Vorraum getreten, wohin nun auch der
Großkanzler enteilte.
Während uns Elettra
und unser Gastgeber durch die nächstliegende Porte gegenüber ins Anticollegio geleiteten.
Hier warteten elf Diplomatinnen und elf Diplomaten aller Erdteile, zusammen
mit Vertreterinnen, und eben für keine der elf repräsentierten allein
männlichen Abgesandte, von Religionen. Nuncia und
damit besonders angesehene Sprecherin war eine buddhistische Mutter der
Weisheit.
Ihr wurden wir zuerst vorgestellt.
Und schon deren Knickse erinnerten uns wieder an die Überraschung des Morgens
als wir uns, beim letzten begleitet beabsichtigten Spaziergang durch die Stadt,
denn allmählich kennen wir uns gut genug in den Sechsteln Venedigs aus – dort und zu jener Zeit immerhin, wenigstens passend, in sicher
vertraute Schuluniformen gekleidet – noch nicht so recht erzogen vorkamen;
verglichen mit der routinierten Eleganz mit der sich unsere überraschte
Gastgeberin, im feinen Sommerkleid, und eine ebenso erstaune Dame, im eleganten
Hosenanzug, einander in so phantastischen Schuhen wie wir sie nicht
einmal an dem Abend trugen, knicksend begrüßten. Bevor dann wir vier mit Lady Elettra bekannt gemacht wurden. Die jeder von uns
zuvorkommend genauso vollkommen knickste, und trotz unseren Unbeholfenheiten
so nett war; dass wir uns von ihr doch später den Palazzo Comunale
zeigen zu lassen konnten und wollten, wie sie, wohl insbesondere unserer, abend verhinderten, Gastgeberin, freundlich anbot. Beide
Damen kamen überein uns gleich in ein Maskengeschäft zu bringen, wo sie und wir
auf das Zuvorkommendste beraten, bedient und
großartig ausgestattet wurden. Den Nachmittag haben wir dann mit unseren Zofen
beim Frisieren und anziehen zuhause verbracht.
So konnten wir nun wenigstens
persönlich hinter venezianischen Masken verborgen beobachten, und inkognito
weiter üben: Dass all die hier
Versammelten, nicht nur gemeinsam gleich
mehrere Verbalsprachen zu gebrauch vermochten, sondern auch – nicht einmal
alleine die 22 repräsentierenden Damen – die Fähigkeiten elegantester
wechselseitiger nonverbaler Reverenzen gemeinsam haben – denen wir vier wie
Anfängerinnen, beim ersten Versuch die Knie zu ‚verbeugen‘, vorkommen mussten.
Mit einem Mal begannen wir zu ahnen,
ja zu hören und gezeigt zu bekommen, wie unabhängig von Zustimmungen, Nichtentschiedenheiten oder Ablehnungen, sowie gleich
wichtig ob Einigungen oder Uneinigkeiten bestehen, bis was ansonsten geschieht,
Respektsabstände wahrende, Unterschiede bemerken könnende und dürfende
Distanzen, zumal zwischen und in, Kollektiven
… Bevor uns schwindlig wurde, hatte sich der Gastgeber diskret vor uns
gestellt, und Elettra geleitete uns zurück aus dem
Wartezimmer der Kolligiums, durch den Viertürensaal
und die Goldene Treppe hinab; als sich die Verbindungstüre zu Kollegium
öffnete, wohl um das Diplomatische Corps einzulassen.
Nach unserem Auufenthalt
in den Waschräumen, wo uns die persönlichen Zofen aus dem Ca‘
in dem wir wohnen aufwarteten, trafen wir zusammen mit Elettra
droben in Antikollegium wieder auf unseren Gastgeber, der uns nun den ansonsten
leeren Vorraum zu verstehen half.
Die Türe zum und vom Saal des
Kollegiums öffnete sich …
Als Elettra
uns endlich in den Raum hinter dem Senatsaal geleitet hatte, befand sich
plötzlich unser Gastgeber, der bisher
meist so hilfreich hinter uns gestanden hatte,
neben und vor uns: ‚Grazie infinite Signorina Elettra‘ wandte er sich an unsere Begleiterin, die sofort
tief knickst und ihm dabei die rechte Hand berührend küßt.
– Nacheinander knicksen ihm dann auch wir, bekamen die Maske abgenommen, bevor
er einen Handkuss andeutete, und jede von uns mit ‚Gute Nacht Mylady‘ hochzog, eher er sich verbeugt. Er schließt eine T+re auf, verbeugt sich nochmal und grüßt ‚ Ciao Elrttra‘. Die uns so vergnügt, wie wir sie noch nie gesehen
hatten, obwohl sie die ganze Zeit über entspannt und souverän gewirkt hatte,
mit: ‚auf zur Mädelsnacht‘ in und durch die benacgbarte Chisetta scheuchte.
Im Vorbeigehen erwies sie unserem
zurückbleibenden Gastgeber noch einen, und dann – als bereits die Türe hinter
uns von draußen wieder verschlossen worden war – der Statue im Raum, auch
rasch, gleichwohl sehr elegante, Hofknickse, und lachte uns dann, an der Türe
zum dogalen Treppenhausm
an: ‚Bitte nicht so sehr erschrecken, wie gleich die Kleider‘.
Kaum hatten wir die Treppe nach
unten betreten, als die Nanopartikel begannen die so sorgfältig passend auf
unsere Haut- und Haarfarben abgestimmten Tönungen zu verlieren, so dass wir
schließlich alle fünf in rein weissen Kleidern unten
in der Dogenwohnung ankamen.
Elettra öffnete die
Türe, wir traten, nun alle in weiß, wie Debütantinnen, gekleidet, nach links
hindurch; und in dem breiten Korridor der Philosophie, stand uns freundlich
lächelnd die Frau in dem prächtigen goldenen Abendkleid gegenüber, vor dem die
unsere verblast waren – tatsächlich hatten wir doch schon droben unsere
Gastgeberin gesegen.
Sofort sank Elettra
auf die Knie, hauchte dabei nur ‚la sernisima‘, und
wir vier beeilten uns überrascht ebenfalls nieder zu knien, während das goldene
Kleid fünf tiefe Knickse unserer Gasgeberin bekleidet und betont.
Ein Wenig (davon?) wurde aufzuzeichnen versucht –
zumal falls sich jemand die Mühen, und
was auch immer sonst, des Nachlesens, Zuhärens
usw. antun/lassen möchte: Denn auch der
Option – etwa von ‚deren Edelfreijn‘
– wiederholt bei einem Dogen und einer Dogeresse am Hof der venexianischen
Serenisiama vorbei-, bis eingeführt, oder vielfältig
beschäftigt, zu werden – wollten wir/diese vier uns/sich nicht völlig
entziehen.
Und\Aber sollten die hier (oder ‚drüben‘ respektive ‚Anderswo‘) wiederholt( gar je einmalig erzählt)en, bis (immerhin genauer: ‚die jeweils so erlebend erinnert) verstandenen, Geschichten‘ – in welchem begrifflichen Deutungs- und Verständnissinne, von Realität / Wirklichkeiten auch immer – nicht ‚wahr‘ (gewesen) sein/werden, |
||||
so mögen, können & dürfen sie hoffentlich immerhin hinreichend gut er-, bis gefunden und inspiriert interpretiert/inszeniert,
... |
||||
Durchaus nutzt
Venedigs Bevölkerung noch immer, manchmal ihren
Markusplatz. [Abbs.
Polizeiliche und akademische Feiern]
|
Schließlich trachten manche Forscherinnen an einer Sänfte zu lauschen. – Unterwerfungsbedarf (‚aktiv‘ und/oder ‚passiv‘ genannter, durchaus …): |
Dazu Bilder (zumal der ‘Time 100 Gala‘ im April 2015 in New
York City) illustrieren, der, ja doch wohlerzogenen (Drehbuchautorin,
Schauspielerin und Komödiantin
/ comedienne), Two images © copyright by HBO |
|
«Nach
dem also auch unsere geliebte Freundin, und unser gelehrter Freund geheiratet
haben, sind sie Venedig gemeinsam gewogen geblieben.» |
||
Mindestens beispielhaft für/gegen: |
|
«Wann
immer sie wieder am Canalazzo weilen, lässt auch er
sie gerne artig für, und vor uns, tun – was so manche Sprachen, jeweils mit
einem eigens gebildeten Wort dafür, ‚knicksen‘ nennen.» |
||
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«Als beide sich, auch uns, an ihrem Ca‘,
so anmutig, mit ihrem ganzen dienstbereiten Personal, zumal die sich ihnen
anvertrauenden, gelehrt singenden und spielenden Schülerinnen und Waisenmädchen,
präsentierten, ging unsere Countessa vor mir wieder. mindestens genauso
ausführlich und tief, in die Knie wie früher und herade
vorher für den Dogen; der inzwischen, wieder vor aller Augen, ihren Mann
umarmte.» |
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«» |
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Bedürfnisse, Fähigkeiten, Interessen und allerlei Antriebe, respektive Reize, gehören wesentlich dazu(m Angebot).
Durst, Hunger,
Kälte, Wärme und etwa Atemluft – auch Raum / Bewegung versus (gar durch Schutz / Sicherheit zu ersetzen versuchte / versprochene) Geborgenheit, bis sich,
seinesgleichen und/oder anderes, gar mehr
oder minder stark, fühlend / beobachtend
Anerkennung,
Betroffenheit und sonstige Resonanzen (zumindest/zumal begreifenden Verstehens – bis gar
lieber-Habens) – Ängste und
Drohungen, gar Schrecken (zumal davor), weder das Selbe noch ausgeschlossen
oder abgeschafft
Wirksamkeiten,
respektive Einfluss (gar begrenzt und veränderlich)
Möglichkeiten (Können plus Wollen) und Pflichten, also Rechte, bis Gerechtigkeit/en (oder dafür
Gehaltenes / zu, äh als / mit, Notwendigkeiten Erklärtes)
Lust, Schmerz,
Leid, Freuden und
Freunde, mit Anpassungen wie Verschieden- und sogar/folglich Anderheiten
Hoffnung, Glaube und Liebe – doch, zumal qualifiziert, auf angewandte Weisheit/Intelligenz hinauslaufende
Gerade Vernunften zwingen zu nichts, nicht einmal gegebene Umstände zu
etwas (einem) alternativlos Bestimmtem (Verhalten) – Menschen (meinen oder wollen, bis tun, dies) durchaus
einflussreich. – Spätestens/Somit sind und werden Machtfragen, gar Kräfte,
gehandhabt.
Gesetze bedürfen ihrer Anwendung; verlieren ihre Geltung nicht etwa durch Verstöße dagegen, oder der Vollzugsdefizite wegen, sondern
durch Veränderungs- und Auswahlprozesse ihres ‚Wortlautes‘ einerseits undװװber ihrer deutenden Verwendungen wie und wofür wesentlich weitererseits.
Grammatik(a semiotische Repräsentationen, gar von so Repräsentiertem, und sogar darauf
wirkende) werden wir nicht los.
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«Und
oh ja, auch ich liebe es sehr, ihre graziösesten Reverenzen. wenigstens etwas, erwidern zu können.» |
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«» |
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«»
Dazu aber wollte die hochedle Gräfin, wohl, wie bei uns bisher üblich gewesen,
artig ganz niederknien, besann sich jedoch und beließ es, iängst
ungewohnt verunsichert, ihrerseits ebenfalls
bei einem dennoch sehr tiefen, eleganten Knix
bewenden. – Auch ihr Mann hatte die
Verwirrung unserer Freundin bemerkt, und
sagte ihr sehr vorsichtig: Sie möge, falls sie wolle, künftig ruhig weiterhin
tiefer dazu gehen, wenn ihre ‚Dama, la Dogeressa‘,
knickse. Sofort fiel seine Lady auf ihre Knie, senkte zudem zitternd ihr hübsches Haupt, und bat ihn untertänig,
leise doch für uns vernehmlich, um eine besonders harte Strafe. ‚Nicht doch Mylady!‘ rief er sofort.
Klang es überhaupt enttäuscht?
Jedenfalls sah ihr Mann den Dogen an,
der vorsichtig nickte und zögernd: ‚Wie Ihr wünscht, Professore‘,
murmelte.
Wie bitte, dachte ich noch, nun
völlig überrascht und verwirrt: Alles war hier so ungewohnt anders geworden.
Konnte ich denn meinen Empfindungen überhaupt trauen? Wie sonst allenfalls in
Staatsangelegenheiten, von seinen gerade Scharlachfarbenen
tragenden ‚Ratgebern‘ des Consiglio Minor, hat unser
Herr der Doge von Venedig, zuvor die Genehmigung erhalten, unsere ja so intim
vertraute Freundin, und sich uns einst anvertraut habende, wegverehlicht
scheinende Edelfreie, nun erneut – wie ich vermeinte – anzuleiten, und
jedenfalls betreffend mit ihr zu sprechen.
Dazu fasste er die Kniende zärtlich
am Kinn, um ihr in die lieben – sonst ja immer so würdigen, diesmal eher traurigen –Augen zu sehen; und erklärte
ihr freundlich: ‚Auch Euer Gemahl, wünscht Euch, ohnehin für immer Venezsias
Schutzbefohlene, in keinerlei Weise zu bestrafen. – Selbst, oder gerade, jener
Qualen Lust oder Intensitäten, die Ihr Euch womöglich fürchtend wünscht, folgen ja nicht etwa
zwangsläufig ….‘ Ungewohnt bebte des Dogen Stimme
leicht, während er nachdenkend, nachdrücklich weiter sortierte: ‚Schon gar
nicht auf etwas reagierend, das weder ein Fehler, noch Euren
Verantwortlichkeiten zuzuschreiben – allenfalls JaDA‘
/ Gelegenheit, bis Einladungsbitte, Eure Ladyschaft
zu erkennen, ...‘ unterbrach sich der Doge erneut sinnierend. Auch ich wagte
und vermochte mich nun überhaupt nicht zu rühren, als unser Doge weiter
erläuterte:
‚Vielmehr hat mein lieber, gelehrter
Freund mir – zu dem anderen Thema, in den Schuldfragen nämlich – beigebracht:
Wie vollständig von bisherigen Zielverfehlungen Eheleute zu ihrer Hochzeit,
bzw. irdischen Amtseinführung – zu Jeruschalaim, in
und von den Himmeln – freigesprochen
werden. WAW und/aber dass, bis wo, damit der Lernweg – von und nach dem
kommenden G‘ttesreich – zur Erreichung jener
Vollendungsziele, überhaupt erst beginnen kann und darf; Zielen die jedenfalls
dadurch und mit Buse und selbst Vergebeung, bis
Versöhnung, wohl eher gerade noch nicht erreicht sein könnten.‘
Eure Hoheit‘ wendet da ihr Mann –
wie an unserer, der staunend ertarrten Frauen, Stelle
– helfend ein: ‚Wenigstens will ich doch vorher sicher wissen müssen,
dass es, mein beabsichtigtes Tun,
richtig ist!‘ – Selbst überrascht verstehend nickt der
Doge zurück: ‚Geht nicht. – das gibt es nicht, niemals in Raum und Zeit!. – Und ach ja, wer zuerst nachzudenken hat, täte dies
besser unterwegs, als auf – G’ttes ohnehin längst beknnte – Weisungen – von den Menschen – zu warten.‘»
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«Graziös küsste nun unsere weiter kniende, also nicht nur bisherige,
und so viel mehr als, Hofdame, dankbar
die liebe Dogenhand. – Und ich ‚knickste‘ jetzt erleichtert und
beglückt, zumal der Dottore es jetzt zulässt, tief
vor ihrem gelehrten Mann nieder;
womit auch seine Frau lächelnd aufstand; ohne dass jemand die wieder sehr
glücklich wirkende ‚Braut‘ dazu ermuntern,
oder etwa ihren Rocksaum aufheben, hätte
müssen.»
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Das heute in mehrere Sprachen
eingegangene, gar eher ‚locker‘ wirkende, Grusswort
„Ciao“ entstammt (häufig ab)gekürzt / angebrochen, compare English:
"curt" [kɜːt]
dem venexianischen
Höflichkeit
und Ehrfrucht in einem gemeinsamen
Würdezeichen ausdrücken s/wollenden: „vostro
s'ciavo“ (ohne das Reverenz-V aus/in italienisch: „schiavo“ übersetzt
Babylon |
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«Gerade
rechtzeitig um mich stützen und auf eine benachbarte Sitzgruppe bringen zu
können; da nun mir, wohl von den Füllen und Tiefen der Eindrücke, bis mir
neuen Einsichten, schwindlig wurde. –
‚Zofe …‘ fühle ich gar eher, und unsere Gräfin nicht allein Anweisungen befolgend.
– Willig unterwerfe und ergebe auch
ich mich gerne diesen Freunden
… Unsere Gespräche bet- |
||
… gar bereits
antwortend beigetragen, zu jenem olamot עולמות Brückenbau. Images © copyright by PA and LEON NRAL /
Staff |
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Kommentare und Anregungen sind willkommen unter: webmaster@jahreiss-og.de |
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